AHK Chile
Bergbau und Rohstoffe
Innovation und Technologietransfer

Partner auf Augenhöhe bekräftigen eine engere Zusammenarbeit

13.02.2023

Deutsch-Chilenische Partnerschaft für Bergbau, Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft in Santiago besiegelt

 

Bundeskanzler Olaf Scholz reiste Ende Januar in Begleitung einer wirtschaftspolitischen Delegation zu einem offiziellen Besuch nach Chile. „Im globalen Wettbewerb des 21. Jahrhunderts reicht es nicht, Rohstoffe einfach nur abzutransportieren - ohne Rücksicht auf die Umwelt, ohne vernünftige Arbeitsbedingungen, ohne Wertschöpfung vor Ort“, erklärte Scholz in Santiago.

Das chilenische Bergbauministerium und das BMWK schlossen eine Deutsch-Chilenische Partnerschaft für Bergbau, Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft. Dieses Abkommen ersetzt eine vor zehn Jahren unterzeichnete Absichtserklärung in diesen für die Erreichung der Klimaziele und Transformation der Industrie zentralen Bereichen. Nun soll die Kooperation zwischen beiden Ländern weiter ausgebaut werden.

Das mittlerweile traditionelle Deutsch-Chilenische Forum für Bergbau und mineralische Rohstoffe, das abwechselnd in einem der beiden Staaten organisiert und von der AHK Chile koordiniert wird, wurde als jährliches Treffen darin festgeschrieben. Darüber hinaus wird der Zusammenarbeit bei kritischen Mineralien und Umweltaspekten für den Bergbau des 21. Jahrhunderts ein besonderer Platz eingeräumt.

„Die aktuellen globalen Herausforderungen rücken die Länder Lateinamerikas wieder stärker in den Fokus der deutschen Wirtschaft. Die positive Entwicklung vieler Märkte macht die Region attraktiv. Die veränderte geostrategische Lage zwingt uns, Liefer- und Wertschöpfungsketten neu zu denken. Lateinamerika ist rohstoffreich, demokratisch geprägt und hat auch großes Potenzial für Investitionen in nachhaltige Technologien. Das OECD-Mitglied Chile macht da keine Ausnahme: Aufgrund unbegrenzter Verfügbarkeit von Sonne und Wind ist das Land geborener strategischer Partner für die Produktion grünen Wasserstoffs und seiner Derivate. Lithium und Kupfer sind wichtige Rohstoffe, die wir in Deutschland brauchen. Das macht das Land auch als Partner für eine besonders nachhaltige Rohstoffproduktion unter Einsatz deutscher Technologien und Knowhows in diesen Bereichen interessant“, unterstrich Peter Adrian, Präsident der DIHK, vor Ort.

Als erste konkrete Initiative in diesem Kontext unterzeichneten der staatliche Kupferkonzern Codelco und das deutsche Unternehmen Aurubis eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit für eine nachhaltigere und verantwortungsvollere Kupfer-Wertschöpfungskette.

Roland Harings, Vorstandsvorsitzender von Aurubis, bemerkte: "Die Welt braucht Metalle wie Kupfer, um die Klimaziele zu erreichen und die Industrie weiterzuentwickeln. Dazu werden auch in absehbarer Zukunft Rohstoffe benötigt, um die ständig steigende globale Nachfrage nach Kupfer zu decken. Es ist daher sehr wichtig, dass die Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammenarbeiten und sich an Standards halten. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Metalle tatsächlich verantwortungsvoll produziert werden. Aus diesem Grund ist Aurubis ein starker Unterstützer des Copper Mark. Darüber hinaus verfolgen wir mit unseren Geschäftspartnern stets den Ansatz der kontinuierlichen Verbesserung. Daher bin ich zutiefst davon überzeugt, dass unsere zukünftige Zusammenarbeit mit Codelco das Potenzial hat, einen immensen Beitrag zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu leisten."

Máximo Pacheco, Präsident von Codelco, sagte: "Eine unserer größten Herausforderungen besteht darin, die Kupferproduktion auf ökologisch nachhaltige Weise zu steigern, um ein gutes Zusammenleben mit den Gemeinden, in denen wir tätig sind, zu erreichen. Wir wollen auch den Übergang zu erneuerbaren Energien, Elektrifizierung und Elektromobilität ermöglichen. Auf diese Weise engagieren wir uns nicht nur für die Entwicklung Chiles, sondern für die ganze Welt, und Initiativen wie diese tragen positiv zu unseren Zielen bei".

Im Rahmen des offiziellen Besuchs, wurde darüber hinaus eine Absichtserklärung zwischen dem BMWK und der chilenischen Agentur zur Wirtschaftsförderung Corfo unterzeichnet, um gemeinsam grenzüberschreitende Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekte für chilenische und deutsche KMU zu fördern. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin beim BMWK, erläuterte, dass die deutschen Partner über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert werden.

„Gemeinsame Projekte bieten den kleinen und mittleren Unternehmen die Chance, ihre Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und Internationalisierung zu stärken. Sie können dadurch auch von einem hohen Lerneffekt profitieren und ihre Fähigkeit zur Globalisierung erhöhen. Die erste gemeinsame Ausschreibung wird in Kürze veröffentlicht werden” hob Brantner hervor.

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