AHK Chile
Außenhandel und Messen
Bergbau und Rohstoffe

Deutschland zeigt starke Präsenz auf der chilenischen Bergbaumesse Expomin 2023

15.05.2023

Mit rund 40 Ausstellern im deutschen Pavillon sowie 17 AHK-Mitgliedern mit eigenen Ständen, machten Innovationen Made in Germany auf sich aufmerksam.

Expomin, eine der größten Bergbaumessen Lateinamerikas, fördert den Transfer von Wissen, und zeigt vor allem Technologien, die zur Innovation und Produktivitätssteigerung von Bergbauprozessen beitragen. Mit ihrer fast 30-jährigen Geschichte und 16 vorangegangenen Veranstaltungen, brachte die Expomin 2023 erneut alle Akteure der Branche zusammen - nationale und internationale Spitzenanbieter, welche die gesamte Wertschöpfungskette der Bergbauindustrie repräsentieren.

An den vier Messetagen Ende April kamen über 50.000 Fachbesucher aus dem In- und Ausland mit mehr als 1.000 Ausstellern aus 35 Ländern auf einer Fläche von rund 95.000 Quadratmetern zusammen. Im Rahmen der diesjährigen Expomin, die von Präsident Gabriel Boric sowie der chilenischen Bergbauministerin Marcela Hernando eröffnet wurde, fanden außerdem 14 Seminare mit rund 70 Experten statt.

„Am Eröffnungstag lud der VDMA Mining zu einem Technologiesymposium zum Thema Dekarbonisierung ein, bei dem Mitglieder des deutschen Industrieverbandes ihre Lösungen für dieses ganz aktuelle Thema präsentierten“, erklärt Iris Wunderlich, Project Leader Mining & Sustainability der Deutsch-Chilenischen Industrie- und Handelskammer.

Insgesamt waren über 40 Aussteller aus der Bundesrepublik im deutschen Pavillon vertreten, dazu kamen noch rund 20 Mitgliedsunternehmen der AHK Chile, die ihre eigenen Stände bedienten. Damit hatte Deutschland nach dem Gastgeberland die größte Präsenz auf der Messe.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          

Welche deutschen Produkte standen bei der Expomin 2023 im Mittelpunkt?

„Das zentrale Thema für die Aussteller des deutschen Gemeinschaftsstandes war die Dekarbonisierung des Bergbaus. Die Reduktion von CO2-Emissionen gehört zu den größten Herausforderungen in der chilenischen Bergbauindustrie. Nicht nur die chilenische Regierung stellt strengere Anforderungen an die Umweltauswirkungen durch den Abbau von Rohstoffen. Auch die internationalen Finanzmärkte haben diesbezüglich Kriterien eingeführt, die die Betreiber von Bergwerken zur Senkung von Emissionen zwingen. Andernfalls bleibt der Zugang zu frischem Kapital aus“, erklärt Christoph Danner vom VDMA. „Energetische Einsparungen, die Umstellung auf elektrisch betriebene Maschinen und Anlagen, Lösungen mit Wasserstoff und intelligente Vernetzung durch Digitalisierung waren Teil des Angebots der deutschen Aussteller. Spannende Exponate hatten die Aussteller aus Deutschland auch dabei. So zeigte die Hermann Paus Maschinenfabrik aus Emsbüren ein Beraubungsfahrzeug für den untertägigen Bergbau auf der Expomin, und SEW Eurodrive aus Bruchsal stellte eine große Bandbreite von Industriemotoren vor“.

 

Energieeffizienz – brisantes Thema für den Bergbau

Interessant war auch die Teilnahme der Sieger-Startups der "Energy Challenge Germany 2023" an der Messe. Im Rahmen dieses grenzüberschreitenden Wettbewerbs, veranstaltet von der AHK Chile und der Bayerischen Repräsentanz für Südamerika gemeinsam mit dem Programm Expande der Fundación Chile, werden Startup-Unternehmen prämiert, die im Bereich der Energiewende innovativ sind. Die Gewinner der deutschen Version reisten Ende April nach Chile, um ihre Entwicklungen und Lösungen dem chilenischen Publikum auf der Expomin zu präsentieren.

Eeaser stellte eine Software vor, die Energiesparmöglichkeiten identifiziert und deren Umsetzung mit Fachwissen unterstützt; Greenventory zog mit einer Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung zur Inventarisierung, Analyse und Optimierung kundenspezifischer Energiesysteme die Blicke auf sich, und Ineratec – Lieferant nachhaltiger Kraftstoffe und Chemikalien –  präsentierte seine Power-to-Liquid-Anwendungen.

Sowohl die deutsche als auch die chilenische Version dieses Wettbewerbs sind Teil der Energiepartnerschaft zwischen beiden Ländern –  einer gemeinsamen Initiative des chilenischen Energieministeriums und des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, die in Chile von der GIZ umgesetzt wird.

 

Rohstoffland Chile + Technologiehochburg Deutschland = Allianz zum gegenseitigen Vorteil

Das Rohstoffland Chile gehört zu den Staaten, die eine strategische Bedeutung für die deutsche Rohstoffsicherheit haben. Viele für Deutschland relevante Rohstoffe werden in Chile abgebaut. Eine intensive Zusammenarbeit beider Länder kann zur besseren Nutzung von noch nicht ausgeschöpften Potenzialen und Synergien im Sinne der Rohstoffstrategie der Bundesregierung beitragen. Damit der für die Entwicklung Chiles grundlegende Industriezweig Bergbau seine Produktivität, die Effizienz bei der Nutzung von Ressourcen wie Wasser und Energie und die Nachhaltigkeit seiner Prozesse verbessern kann, bedarf es modernster Technologien und eines ausgefeilten Know-hows – und das kann die deutsche Industrie bieten.

So unterzeichneten im Januar 2023 das chilenische Bergbauministerium (vertreten durch Staatssekretär Willy Kracht) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (vertreten durch die parlamentarische Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner) während des Staatsbesuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz die Deutsch-Chilenischen Partnerschaft für Bergbau, Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft, eine Neuauflage der seit zehn Jahren bestehenden Kooperationsvereinbarung. Hier ist unter anderem auch die Durchführung des deutsch-chilenischen Forums für Bergbau und mineralische Rohstoffe festgehalten, das seit 2012 wechselweise in beiden Ländern als Dialogplattform zwischen öffentlichen und privaten Vertretern beider Länder stattfindet, um die bilaterale Agenda im Bereich Bergbau und mineralische Rohstoffe zu diskutieren. Organisiert vom Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe der AHK Chile wird es in seiner Version 2023 im September in Berlin stattfinden.

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