AHK Chile
Berufliche Aus- und Weiterbildung

Warum Chilenen und Koreaner das Wort „Ausbildung“ kennen

21.08.2023

Deutsche Unternehmen führen das duale Ausbildungssystem mithilfe der AHKs im Ausland ein, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

 

Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG berichtet in diesem Artikel von Sabine Balk (Warum Koreaner das Wort „Ausbildung“ kennen, 19. August) darüber, wie deutsche Unternehmen im Ausland das duale Ausbildungssystem einführen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Elena Wipfler in Chile und Susanne Wöhrle in Südkorea, beide für die duale Berufsausbildung der deutschen Auslandshandelskammern verantwortlich, betonen das Fehlen praxisorientierter Ausbildung in vielen Ländern.

In vielen Teilen der Welt verlassen junge Menschen die Berufsschule ohne praktische Erfahrung in einem Betrieb. Dies führt zu falschen Vorstellungen vom Beruf und erschwert den Einstieg ins Arbeitsleben. Im Gegensatz dazu hat Deutschland mit seinem dualen Ausbildungssystem, das praktische und theoretische Elemente kombiniert, einen Goldstandard geschaffen. Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern gering.

Um dieses Erfolgsmodell zu exportieren, engagiert sich die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) weltweit. In 50 Ländern, vor allem in Osteuropa, Südamerika und Asien, wird die duale Ausbildung nach deutschem Vorbild angeboten. Bisher wurden 26.000 Lehrlinge ausgebildet, und mehr als 8.500 befinden sich derzeit in Ausbildung.

Besonders bemerkenswert ist, dass auch hochentwickelte Länder wie Südkorea von deutscher Unterstützung profitieren. Hier beteiligen sich Unternehmen wie BMW und Mercedes aktiv an dualen Ausbildungsinitiativen, um den Mangel an qualifizierten Handwerkern zu beheben.

Der Artikel gibt Einblicke in die Erfahrungen von koreanischen Auszubildenden in deutschen Automobilbetrieben. Diese schätzen die praxisnahe Erfahrung und sehen die duale Ausbildung als Chance für schnelles und effektives Lernen. Die Unternehmen erhoffen sich zudem loyalere Mitarbeiter.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Chile, wo die duale Ausbildung nach deutschem Vorbild seit 1982 angeboten wird. Auch hier wird das Modell erfolgreich umgesetzt, und die Auszubildenden schätzen die praxisorientierte Ausbildung sowie die Möglichkeit, sich nach Abschluss der Lehre im Unternehmen weiterzuentwickeln.

In beiden Ländern gibt es jedoch auch Herausforderungen, wie lange Ausbildungszeiten und militärischen Dienst in Südkorea. Trotzdem sind die meisten Auszubildenden zufrieden und planen, in ihren Betrieben zu bleiben oder sich weiterzuqualifizieren.

Der Artikel schließt mit dem Ausblick auf die zunehmende Verbreitung der dualen Ausbildung in diesen Ländern und betont die positive Entwicklung in Chile, wo das Modell auch von nicht deutschsprachigen Schülern angenommen wird. Insgesamt wird die duale Ausbildung als ein Weg zur Lösung des Fachkräftemangels in verschiedenen Teilen der Welt gesehen.

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